In diesem Blog geht es um Männer im Umbruch – um die stille Krise hinter dem Funktionieren, um innere Leere, Sehnsucht und den Mut zur Veränderung. Hier findest du Impulse und Begleitung für den Weg zu mehr Echtheit, Lebendigkeit und Selbstanerkennung.
Die stille Krise: Da muss doch noch mehr sein…
„Ich habe eigentlich alles. Eine tolle Frau, zwei Kinder, ein Haus, beruflich läuft es gut. Und trotzdem… fühle ich mich leer.“
Solche Sätze höre ich immer wieder. Oft leise, tastend, manchmal mit einem Schulterzucken oder einem vorsichtigen Lächeln, das die Wucht ihrer Bedeutung kaschieren soll.
Es sind Männer, die scheinbar alles erreicht haben: Familie, Karriere, Stabilität. Sie haben Verantwortung übernommen, das Leben gemeistert, sich angepasst. Sie haben das Spiel des Lebens scheinbar richtig gespielt, mit all seinen Regeln, Erwartungen und Rollen.
Und doch befinden sich diese Männer im Umbruch, denn sie merken: Sie funktionieren zwar, aber sie leben nicht mehr wirklich. Sie spüren eine innere Leere und eine Unruhe, die sie selbst kaum verstehen können.
Man könnte es Midlife-Crisis nennen. Doch was sich in diesen Gesprächen zeigt, ist viel tiefer: Es ist der Anfang einer inneren Suche – ausgelöst durch eine leise, oft schambesetzte Sehnsucht.
Nach Tiefe, nach Lebendigkeit und nach etwas, das sich wieder echt anfühlt.
Typische Auswege, die ins Leere führen
Viele dieser Männer kommen nicht in die Praxis, weil sie von sich aus Hilfe suchen. Es sind Krisen, die sie zu mir bringen. Eine Affäre. Ein Streit. Der Wunsch nach Trennung. Ein stummes Auseinanderdriften in der Beziehung. Oder plötzliche sexuelle Unzufriedenheit.
Fast immer, wirklich fast immer, taucht spätestens in der dritten Sitzung dieses zentrale Thema auf: Sexualität. Oder besser: das, was fehlt. Was nicht mehr stattfindet. Was nie ausgesprochen wurde. Was nicht gelebt werden darf, oder nicht mehr spürbar ist.
Ein Mann erzählte mir von seinem wiederkehrenden Drang, fremdzugehen: „Ich gehe motorisch fremd. Ich will das eigentlich nicht. Können Sie mir helfen?“ Er kam nur einmal. Vielleicht war der Raum zu ehrlich. Oder vielleicht hatte er gespürt: Wer hier weitergeht, muss sich selbst begegnen.
Denn hinter der sexuellen Unzufriedenheit liegt oft etwas viel Tieferes: eine Entfremdung vom eigenen Körper, vom Begehren, vom inneren Erleben. Das Gefühl, sich selbst verloren zu haben.
Oft sind die Männer erschrocken über sich selbst. Und zugleich tief verunsichert. Sie haben nicht gelernt, mit innerer Leere umzugehen. Viele von ihnen haben früh gelernt, zu leisten, zu kontrollieren, stark zu sein. Verletzlichkeit war kein Teil ihres Rollenbilds. Doch genau die meldet sich jetzt zu Wort.
Was Männer im Umbruch wirklich suchen
Viele Männer, die in meine Praxis kommen, wollen nicht einfach „mehr Sex“. Sie wollen sich spüren. Sie wollen nicht nur funktionieren, sondern wissen, ob das, was sie sind, reicht. Oder ob da noch etwas anderes in ihnen lebt, das bisher keinen Raum hatte.
Das Problem dabei ist, dass sie selten gelernt haben, darüber zu sprechen. Oder auch nur: es zu fühlen. Sie können gut über Äußeres reden: Arbeit, Alltag, Verantwortung. Aber wenn es um das Innere geht – um Zweifel, Scham, Fantasien, Einsamkeit, fehlen ihnen oft Worte.
Viele sind zutiefst verunsichert, wenn sie merken, dass sie emotional nicht andocken können, weder an ihre Partnerin noch an sich selbst. Und so flüchten sie sich in äußere Abenteuer, in Affären, in die Idee eines anderen Lebens. Aber innerlich bleiben sie auf der Flucht vor sich selbst.
Die Flucht kann viele Formen annehmen: übermäßige Arbeit, eine andere Beziehung, Pornografie, oder die Fantasie von einem völlig anderen Leben. Doch im Kern steht oft die Frage: Wer bin ich, wenn ich nicht mehr funktioniere? Bin ich noch lebendig? Bin ich noch begehrenswert? Darf ich überhaupt etwas anderes wollen, als das, was ich habe?
Was meine Praxis bietet – und was nicht
In meiner Arbeit mit Männern geht es nicht um Schuld. Nicht um „richtig“ oder „falsch“. Und ganz sicher nicht darum, jemanden in ein normatives Beziehungskorsett zurückzuschieben.
Was ich biete, ist ein Raum für echte Selbsterkenntnis. Für Fantasien, die oft keinen Platz haben. Für Sehnsüchte, die unbequem sind, aber echt. Und für Fragen, die sonst nicht gestellt werden:
- Was erregt mich wirklich?
- Wo erlebe ich mich lebendig?
- Welche Beziehung will ich leben?
- Wo bin ich selbst geblieben, während ich versucht habe, allem gerecht zu werden?
Ich werte nicht. Ich missioniere nicht. Und ich glaube nicht an schnelle Lösungen.
Ich glaube an Mut. Und daran, dass Männer tiefer fühlen können, als sie selbst oft denken, wenn man ihnen endlich den Raum gibt, das zu entdecken.
Der Umbruch als Chance zur Selbsterkenntnis
Männer im Umbruch erleben keine pathologische Krise. Sie erleben eine Reifung. Eine Lebensphase, in der alte Antworten nicht mehr tragen und neue noch nicht gefunden sind. Das kann beunruhigend sein. Aber es ist auch ein Moment voller Möglichkeiten.
Dieses Ringen um Sinn und Identität ist kein individuelles Scheitern, sondern ein tiefgreifender Reifungsprozess. Wer das vertiefen möchte, findet im Buch „Krise in der Lebensmitte“ von Volker Münch eine eindrucksvolle, psychologisch fundierte Beschreibung genau dieser Phase: Wie Männer sich neu begegnen können und warum gerade das Unbequeme der Anfang von etwas Echtem sein kann.
Fazit: Männer brauchen mehr echte Räume
Männer brauchen mehr Orte, an denen sie nicht stark sein müssen, sondern einfach ehrlich sein dürfen. Orte, an denen sie sich selbst zuhören können, ohne etwas leisten zu müssen. Sie brauchen einen Raum für echte Intimität, für Lebendigkeit und für ein Leben, das nicht nur geführt, sondern wirklich gelebt wird.
Denn wenn sie bereit sind, sich auch den unbequemen Fragen ernsthaft zu stellen, können sich Männer im Umbruch zu Männern entwickeln, die bei sich selbst angekommen sind.
Dieser Artikel ist eine Einladung:
- An Männer, die das Gefühl haben, sich selbst nicht mehr zu erkennen.
- An Männer, die spüren, dass noch mehr in ihnen steckt, aber nicht wissen, wie sie es erreichen sollen.
- An Männer, die keine Lust mehr haben, eine Rolle zu spielen.
- An Männer im Umbruch.
Vielleicht ist es gar nicht der große Neuanfang, der dich rettet, sondern das erste echte Gespräch. Mit dir selbst, mit jemandem, der wirklich zuhört.
Ehrlich. Ohne Maske. Ohne Urteil.
Fühlst du dich in diesen Worten angesprochen und spürst den Wunsch nach mehr Tiefe, Echtheit und Lebendigkeit in deinem Leben? Dann hab den Mut und mach den ersten Schritt:
Kontaktiere uns für ein unverbindliches Erstgespräch.
Dein Weg zurück zu dir selbst beginnt genau hier.
Du musst nichts beweisen.
Du musst nur bereit sein, dich zu zeigen.
Mehr über mein Angebot für Männer im Umbruch und in Zeiten der Krise findest du hier.
Vielleicht hat dich dieser Text nachdenklich gemacht, vielleicht hat er etwas in dir berührt.
Wenn du gerade in einer herausfordernden Situation steckst oder dich nach Klarheit und innerer Stärke sehnst: Du musst das nicht alleine schaffen.
Manchmal hilft ein geschützter Raum, in dem du einfach sein darfst – mit allem, was ist. Wenn du dir Begleitung wünschst, melde dich gern bei mir.
Ich bin für dich da und begleite dich mit Herz, Fachwissen und ohne Urteil.
Von Herzen, Deine Anja